„Grenzerfahrungen“ – Burgsteingebiet/ Vogtland
In der Jahrtausendwende wurde der Titel „Vogt“ vom Friedrich des I. Vergeben, man wurde so etwas wie geadelt. Die Stammburg der Vögte kann man in Weida (Thüringen) besuchen.
Bei der Teilung des Stammhauses wurde der Titel einfach weitervererbt, und so entstand
der Name „Vogtland“, mit seinen immer wieder neuen Grenzen durch Erbstreitereien,
Pleiten, Hochzeiten und Kriegen. Der Vogtländer hat gelernt, mit Ihnen zu leben, auch wenn es nicht immer einfach war. Noch heute ist das Vogtland ein Vier- Länder-Eck mit Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen. Das Vogtland durchzog aber auch kirchliche und politische Grenzen. Bei dieser Tour lernen Sie so einige Grenzen und ihre Geschichten kennen.
Das Wasserschloß in Geilsdorf wurde vermutlich im 12. Jhd. In der Nähe eines alten
Slawenweilers erbaut, war Wohnschloß und im Mittelalter sogar Rittersitz des
vogtländischen Adelsgeschlechtes „von Sack“. Auf Grund von erfolgreichen Bergbau
(Eisen- und Kupfererz) wurde 1487 sogar eine eigene Kirche gebaut. Später wurde das
Burgsteingebiet Ausflugs- und Wandergebiet der Plauener Städter. Fährt man heute bis
Mödlareuth, sind nur noch kleine Orte zu sehen. Aktion „Ungeziefer“ ließ vieles bis zum
Mauerbau 1961 über Nacht verschwinden, denn hier begann die Mauer, die Deutschland
bis 1989 spaltete.
Hermann Vogel, der bedeutendste vogtländische Künstler des 19. Jahrhunderts, wurde
1854 in Plauen geboren. Er nahm 1874 an der Dresdener Kunstakademie ein Studium auf
und erlangte vor allem mit seinen zauberhaften Illustrationen zu Märchenbüchern, wie
denen der Brüder Grimm und der Deutschen Heldensagen von Wilhelm Wägner
Bekanntheit. Sein villenartiges Fachwerkhaus mit Atelier, welches sein Bruder in idylischer Lage in Krebes baute, war schon damals als märchenhaftes „Pfefferkuchehäuschen“ in aller Munde, 1921 stirbt Hermann Vogel, sein Wohnhaus ist nun Museum.
https://radkulturzentrum.de/wp-content/uploads/2021/03/tt9.pdf